Die Jodersmatt

Namensherkunft

Die Jodersmatt hat ihren Namen dem früheren Weinanbau am Kirchenhang zu verdanken. Der Kirchenpatron Sankt Theodul wird im Wallis «Sankt Joder» genannt und wird als Patron des Weinbaus und der Winzer verehrt.

 

Nusshärre

Am oberen Ende der Liegenschaft Jodersmatt, direkt an der Gasshofstrasse, steht heute noch das Haus Nusshärre. Dies ist eines der ältesten Häuser in Littau, es wurde im 18. Jahrhundert gebaut und diente während vielen Jahren als Gemeindekanzlei und Polizeiposten.

 

Abbau von Kies und Sand

Gleich daneben war das Haus Unterjodersmatt mit anschliessender Scheune. Dort steht heute die Raiffeisen Bank. 1888 ergänzte der Besitzer Josef Zumbühl seinen Landwirtschaftsbetrieb durch den Abbau von Kies und Sand. 1926 er der Gemeinde Littau Land, damit dort der neue Friedhof mit Totenkapelle gebaut werden konnte. Bei einer Beerdigung musste jeweils der Betrieb in der Kiesgrube unterbrochen werden, um die Trauernden nicht zur stören.

 

Chrämerhus Roth

Das Haus Unterjodersmatt lag an der rechten Seite der Dorfstrasse, unmittelbar beim Weg zum Friedhof. Um das Jahr 1930 errichtete dort Hans Roth-Ulmi das bekannte «Chrämerhus Roth» und führte dies bis zum Jahre 1948. 

 

Renaturierung und Überbauung

Nach und nach breitete Zumbühl seine Kiesgrube aus und erhielt auch in der angrenzenden Obermatt das Recht für den Abbau von Kies. Dies endete jedoch in Streit und Gerichtsverfahren. Zumbühl soll mehr ausgebeutet haben als vereinbart wurde. Bei der anschliessenden Renaturierung wurden Fristen überzogen. Auch wurde bei einigen Kontrollen «nicht konformes Deponiematerial» festgestellt. Anstelle der Scheune Unterjodersmatt wurde um 1995 eine Wohnsiedlung gebaut, welche jedoch noch einige Jahre auf das versprochene Ende der Aufschüttung und des Baustellenlärms warten musste.